Freitag, 28. November 2014

Unerwartete Wendungen...

Hallo ihr Lieben!


Bevor Tim gleich heiratet - die volle Geschichte gibt es zu gegebener Zeit - bleiben noch ein paar Minuten, um ein wenig mit dem Blog aufzuholen.

Ich starte morgens in Napier. Ziel: Wellington. Der Weg ist weit und das ganze laeuft eher schleppend. So stehe ich nachmittags bei starkem Wind und ziemlicher Kaelte irgendwo in Palmerston North, immer wieder von Regen- und Hagelschauern unter das Dach einer nahen Tankstelle gejagt. Das durchweichte "Wellington"-Schild in meiner Hand kann ich nicht abstreiten, dass sich eine gewisse Unzufriedenheit breit macht. Ausserdem wird es langsam spaet, die Chancen auf eine Mitfahrgelegenheit sinken...



Das Essen war schonmal schlechter...
Netterweise haelt irgendwann doch ein Auto, am Steuer sitzt Joan. Die erklaert mir, dass alle Autos nach Wellington auf der mittleren Spur fahren und ich daher kaum Chancen haette. Sie ist extra eine Schleife gefahren, um mich einzusammeln und moechte mich jetzt an einer fuer mich guenstigeren Stelle absetzen. Sehr gerne!

Nachdem wir uns ein Weilchen unterhalten und ziemlich gut verstanden haben bietet sie mir an, dass ich die Nacht ueber auf ihrer Mini-Farm bleiben kann, um am naechsten Morgen entspannt und erholt nach Wellington zu starten. Auch sehr gerne! Wenig spaeter sitze ich bei Lasagne, Rotwein und neuseelaendischem Kuchen zum Nachtisch am Kaminfeuer, umgeben von vier Hunden, zwei Katzen und einer Ratte. Auch Joans Tochter und deren Freund sind dabei.





Es fehlt: Der Dobermann mit Namen Princess.
Joan beschaeftigt Wwoofer auf ihrer Farm - also Leute, die fuer Essen und Unterkunft ein paar Stunden am Tag arbeiten. Tatsaechlich bietet sie mir als naechstes an, einen Tag laenger zu bleiben. Kost und Logis gegen ein wenig Hilfe auf der Farm. Abgemacht! :)








Ziegenfuetterung.
Den folgenden Tag verbringe ich also u.a. mit der Fuetterung der Ziegen, der Bespassung der Hunde und dem Maehen des Huehnergeheges. In Gummistiefeln, umgeben von Hunden ueber die Farm zu laufen fuehlt sich ziemlich gut an! Nicht zuletzt wird der Aufenthalt dadurch versuesst, dass Joan eine fantastische Koechin ist und es zweimal taeglich warme Mahlzeiten gibt - eine angenehme Abwechslung zum typischen Tim-Essen "Reis und Erbsen"!




Tim im Tier-Chaos. Missglueckter Versuch eines Foto-Shootings.


Gestatten: Prudence. Zu deutsch: Die Umsicht, die Vorsicht.
Ein nicht richtig integriertes Tier gibt es uebrigens auch: ein Huhn namens Prudence. Das ist leider auf einem Auge blind und zudem taub. Ausserdem wird es von den anderen Huehnern und Haehnen gemobbt und gepiesackt. Dafuer darf es dann als einziges Huhn frei herumlaufen. Das ist prima, solange es nicht hinter das Tor der Einfahrt geraet und dann aufgrund seiner Sehschwaeche ein ganzes Weilchen nicht wieder hinausfindet.




Zwei Tage spaeter als geplant geht es dann nach Wellington - mit Joan. Die da Freunde besucht. Bei denen ich auch zwei Tage wohnen darf. Und die mir weitere Kontakte fuer die Suedinsel vermitteln, zum Beispiel die Adresse ihrer Tochter in Dunedin. Bei der ich dann auch unterkommen kann. Und von Freunden in Christchurch. Und, und, und... Insgesamt eine unfassbar tolle, schoene und erzaehlenswerte Begegnung, ueber die ich mich auch im Nachhinein immer noch richtig freuen kann!


Auf dem Weg nach Wellington besuchen wir uebrigens noch einen anderen Freund. Mit Strandhaus. Mein Leben koennte schlechter sein :)

Pause auf dem Weg nach Wellington...

... im Strandhaus bei Weisswein und Sandwiches.


Wellington selbst gefaellt mir richtig gut, die Stadt ist irgendwie vielfaeltiger und lebendiger als Auckland. Neben groesseren Rundgaengen besuche ich das richtig geniale Museum, das nicht mal Eintritt kostet. Fast jedes kleine Dorf hat uebrigens ein - entsprechend kleines - Museum, das man umsonst besuchen darf, um etwas ueber die Geschichte des Ortes oder der Gegend zu erfahren.Genauso wie eigentlich jedes Dorf eine Bibliothek hat. Grad sitz ich zum Beispiel in einer der zwei Bibliotheken in einem Dorf mit nur 500 Einwohnern. Gar nicht schlecht!


Erleuchtend: Museum.



PS: Ach ja, das Rennen nach Wellington habe ich natuerlich verloren. Um zwei Tage. Damit kann ich leben.

PPS: Nein, ihr muesst euch keine Sorgen machen. Ich bleibe Junggeselle. :D

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