Montag, 24. November 2014

Ein Kap voller Verbrechen

Nachdem Oona und ich uns am Morgen auf unser naechstes Ziel - Napier - geeinigt haben, gehts bei wieder strahlendem Sonnenschein los. Entgegen gehegter Befuerchtungen kommen wir trotz langer Fahrt sehr entspannt an, unser Fahrer faehrt uns sogar noch zu diversen schoenen Kuestenstellen, die wir zu Fuss wohl nicht mehr erreicht haetten. Alle Daumen hoch fuer die neuseelaendische Freundlichkeit und Ruhe! :)


Ist auch mal noetig: Pause.
Da wir nach unserer 9-Stunden-Wanderung vom Vortag beide etwas durch sind, schlendern wir nachmittags nur noch ein bisschen durch die Stadt, gehen schwimmen und versuchen, den Sonnenuntergang auf einem Aussichtsberg zu erhaschen.
Eine interessante Beobachtung vom Besuch des Berges - der im wesentlichen mit ziemlich dicken Villen bebaut ist - ist uebrigens die Einstellung der Neuseelaender zu Autos. Die sind hier in erster Linie Transportmittel. Nicht Statussymbol. Auch die schoenste Villa hat also keinen Sport- oder Gelaendewagen, sondern eher praktische Alternativen vor der Tuer stehen. Auch dafuer Daumen hoch!


Besseres Timing war moeglich, fand aber nicht statt. Hier trotzdem: Blick vom Berg.



Der naechste Tag findet Oona und mich in koerperlich wieder hervorragender Verfassung - auf gehts daher zum Cape Kidnappers. Auch das benannt von Herrn Cook, dem hier damals sein Dolmetscher abhanden kam. Nicht gaenzlich unbeteiligt daran: Die hier schon lebenden Maori.

Zieht sich: Strand.
Nach ca. 2 Stunden Radtour sind wir am Cape. Von da sollten es noch 30 Minuten Fussweg sein. Hatte uns jemand im Hostel erzeahlt. Geschlagene 20 km bzw. 4 1/2 Stunden Wanderung am Strand spaeter sind wir uns sicher, dass dieser jemand die Strecke mit dem Touri-Traktor zurueckgelegt hat... Auf dem Rueckweg haben wir dann so krassen Gegenwind - das Land ist absolut platt - dass wir eine Stunde laenger als fuer den Hinweg brauchen. Damit hat unsere zweite Tour tatsaechlich 9 1/2 Stunden gedauert - die Flasche Rotwein zum Abendessen muss sich nach nur einem Glas der priorisierten Nachtruhe beugen. Koerperlich hervorragende Verfassung adieu...



Bieten immerhin gewisse Abwechslung: Klippen.


Ach ja: Am Ende des Strandes gibt's zur Belohnung eine Kolonie Toelpel, die gerade in der Brutzeit sind. Einer bleibt immer am Nest, waehrend der andere unterwegs ist. Warum? Ein unbewachtes Nest ist eine prima Sammelstelle fuer den Nestbau der benachbarten Artgenossen. Wie praktisch!
Da sitzt jeder auf seinem Posten. Besser ist das...



Oona hat nur einen Monat Zeit und es damit eiliger. Sie reist per Bus weiter. Tim - eher tiefenentspannt - startet am gleichen Tag mit einigen Stunden Vorsprung per Anhalter. Zwei Wege, ein Ziel: Wellington. Na, wer kommt wohl schneller an? Die Aufloesung gibts im naechsten Post!




PS: Nach dem etwas holprigen Start bin ich inzwischen aeusserst froh und zufrieden in Neuseeland, was spaetestens am Hot Water Beach anfing. Daher gibts heute die Liste von Dingen, die mir an Neuseeland gefallen:

1. Die Landschaft. Haeufig spektakulaer, ausserdem extrem abwechslungsreich. Fast immer sind Berge und Wasser zu sehen, fast immer fuehle ich mich in einer grossen Weite. Koennte auch daran liegen, dass ich die letzten Jahre vor allem in den Haeuserschluchten (na gut, und Eckkneipen) des Ruhrpotts weilte...
2. Die Menschen. Es gibt extrem viele sehr entspannte, freundliche Leute, die herzlich wenig auf Status und Aussehen geben. So verabschiedete mich z.B. der Sicherheitsbeamte am Flughafen mit "Alright, chill man!"
3. Die Moeglichkeiten. Es gibt einfach so unglaublich viele tolle Sachen zu tun und zu entdecken! Ich bewege mich bisher alle 2, 3 Tage und schiele jedes Mal mit gewissem Bedauern auf all jene Orte auf der Landkarte, die mir fuer den Moment verwehrt bleiben.

PPS: Auch manche der neuseelaendischen Verkehrszeichen wissen zu gefallen.



Obacht!

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