Samstag, 31. Januar 2015

Great Walk - der Routeburn Track

Nach kurzer Erholungs- und Vorbereitungsphase gehts endlich wieder auf zu einer Wanderung! Hurra! :) Wir haben es bis ins Fiordland geschafft - den groessten und meiner Meinung nach auch schoensten Nationalpark Neuseelands. Der mit zwei kleinen Nachteilen einhergeht: 1. Sandflies (blutsaugende Plagegeister). 2. Das Wetter (Ein Tag, der hier mit 26 Grad und Sonne beginnt kann auch schon mal mit Schneefall enden). Egal! Noch schnell die letzten Vorbereitungen getroffen...

Den interessierten Outdoor-Freund mag eine bildliche Darstellung unseres Proviantes begluecken. Hier Olis und mein Essen fuer drei Tage Wanderung plus etwas Reservenahrung, falls wir wetterbedingt irgendwo stecken bleiben.



... und auf gehts!

Motiviert: Expeditionsteilnehmer.



Entgegen hier üblicher Wetterkapriolen dürfen wir den ersten Tag im strahlenden Sonnenschein laufen. Optimal! Schoen am Trank ist ausserdem die Vielfältigkeit der Landschaft. Und dass Oli und ich uns tempomaessig ziemlich einig sind - sehr schnell gehen und sehr oft anhalten, um Fotos zu machen. ;) Das hier zum Beispiel:



Lohnt sich: Sidetrack, der uns unter anderem zu diesem See führt.



Tag eins besticht ausserdem durch die Möglichkeit eines Bades direkt nach dem Mittagessen. Kalt - dafür aber mit Wellnessbereich:


Massage: Die 187 Meter Fallhoehe geben dem Wasser auf jeden Fall genug Kraft, müde Rücken aufzuwecken.



Der Campingplatz, auf dem wir die Nacht verbringen, bietet nur Platz fuer sieben Zelte - wesentlich besser als die überlaufene Huette! :) Wir treffen zudem zwei Belgier, die tatsächlich all die Zeit eine Flasche Rotwein (Glas. Schwer!) herumtragen. Und teilen. Dankeschön! :) Auch koennte der Zeltplatz an einem schlechter aussehenden See liegen...



Einer der schönsten Seen, die ich jemals das Vergnügen hatte zu sehen: Lake McKenzie.


Gleiches Panorama am Morgen.




Nach nahrhaftem Porridge geht's auf zu Tag zwei. Die Strecke ist nach wie vor traumhaft schoen, das Wetter passt und wir sehen sogar einen Kea - einen neuseelaendischen Papagei, ueber den ich in einem späteren Post noch mehr berichten werde! Eindruecke des zweiten Tages sehen unter anderem so aus:

Dynamisch: Tim beim Knipsen eines Fotos.



Fraglich: Wird auf dem hier geschossenen Foto etwas zu sehen sein? Also, ausser Wolken? Oli auf dem Gipfel eines weiteren Sidetracks.


Auch nicht schlecht: Ein weiterer Gebirgssee.


Als eines der Highlights der gesamten Wanderung stellt sich überraschend der Zeltplatz am Ende des Tages heraus. Wir sind zunächst nicht ausschliesslich begeistert, von der Huette, die fuer die meisten das Ende der zweiten Etappe darstellt, eine weitere Stunde Abstieg bewältigen zu muessen. Aber der Weg lohnt sich! Nächtigen dürfen wir auf einer von hohem Gras bewachsenen Ebene, die von einem kleinen Fluss durchschnitten und steil aufragenden Bergen gesäumt wird. Wow! Wahrscheinlich der schönste Zeltplatz, auf dem ich jemals war! 



Knaller: Aussicht vom Fruehstueckstisch in den Routeburn Flats.

Badegelegenheit und Blick in eine andere Richtung. Immer noch sehenswert! ;)



Nicht auf dem Bildern - und dem Glück etwas abträglich - ist Nachteil Nummer 1 des Fiordlandes. Sandflies. Auch die scheinen hohes Gras und Flüsse zu mögen...

Nachdem wir den dritten Tag entspannt mit dem Knipsen weiterer Fotos am Zeltplatz beginnen, geht's in einem ziemlich einfachen und kurzen Marsch wieder raus aus dem Nationalpark. Meine Lieblingsstelle des dritten Tages ist vermutlich ein Fluss mit ziemlich cooler Farbe:



Tuerkies: Wasser. (Lehrreich: Tims wohldurchdachte Bildunterschriften).


Insgesamt auf jeden Fall tolle drei Tage! Sweet as, wie der Neuseeländer sagen wuerde. :) Ich bin auf jeden Fall bereit fuer die naechste Wanderung! Mir schwirrt da während des Tracks auch schon die ganze Zeit so eine Idee im Kopf herum… Um was es sich dabei handelt, das erfahrt ihr dann im naechsten Post!

Cheers (Auch das wuerde der Neuseeländer sagen.)

Dienstag, 27. Januar 2015

Kuesten und co.



Erfahrungen zum Leben auf dem Dorfe moegen ja gut und schoen sein, doch nach unserem Aufenthalt in Oamaru ist uns erstmal nach Menschen und Leben. Auf gehts nach Dunedin! Das Stadtbild ist durch unfassbar steile Strassen (die steilste der Welt zum Beispiel.) und schottischen Stil dominiert. Scheint mich beides nicht zu Fotos motiviert zu haben, sorry... Dafuer aber unser Ausflug auf die zugehoerigeHalbinsel!



Coole Kueste: Albatros Point. Inklusive Leuchtturm.

Davon gibt's hier reichlich: Voegel. Hier Moewe mit Kueken.




Sehr eindrucksvoll - dafuer aber nicht so schoen - sind auch die Darstellungen zur Verschmutzung der Meere mit Plastik. Hier der Mageninhalt eines Albatros:



Ohne Worte.


Wieder erfreulicher ist unsere Reise die Ostkueste hinunter. Unterbrochen durch? Naaa?

Kommt immer gut: Badepause. Diesmal am Meer.



Auch unser naechstes Ziel, der Nugget Point, hat nicht die haesslichste aller Kuesten.



Kueste die erste...


Kueste die zweite... Schon wieder mit Leuchtturm!




Und Kueste die dritte. Jetzt reicht's aber auch.


Nicht nur der Blog muss sich etwas eilen. Auch wir lassen aus Zeitgruenden den aeussersten Sueden aus. Meine Zeit in Neuseeland neigt sich bedenklich dem Ende zu! :( Im Eiltempo gehts Richtung Westkueste. Bis...


Ueberhitzt: Der treue Traeger unser Habselig- und Wenigkeiten. Wird hier zur ersten Hilfe durch den netten Hostelbesitzer Jimmy in den naechsten Ort geschleppt.



Besser in Schuss ist dagegen dieses Gefaehrt, dem wir unterwegs begegnen:

Stilvolles Reisen: 1906er Cadillac. Inklusive Kerosin-Frontleuchten.


Bis bald! :)

Sonntag, 18. Januar 2015

Tims Geburtstag und mehr Badespass



Hey ihr,

draussen prasselt der Regen gegen die Scheiben. Zeit, Brot zu backen und den Blog zu schreiben! :)


Vom Lake Tekapo geht's auf zum hoechsten Berg Neuseelands. Benannt nach? Dem guten Herrn Cook, natuerlich. Alles andere waere ja auch Bloedsinn. Auf dem Weg dahin machen wir allerdings noch einen der cooleren Zwischenstops - mal wieder zum Baden.

Von vorne nach hinten: Tims Badehose, Lake Pukake, Mt. Cook.

Was vom Ufer aus schon ziemlich genial aussieht - s.o. - ist aus der Froschperspektive (Applaus, bitte.) noch viel besser! Es ist ein unbeschreibliches Gefuehl, in diesem tuerkisfarbenen Wasser unter dem tiefblauen Himmel auf den fernen Mt. Cook zuzuschwimmen. Kein Boot, keine anderen Schwimmer. Ja, das Wasser ist ziemlich kalt. Wir bleiben trotzdem extrem lange drin, weil es einfach sooo genial ist. Einer meiner besten Momente in Neuseeland bisher!



Der Mt. Cook selbst ist leider recht schwierig zu besteigen. Und mit recht schwierig meine ich: Unmoeglich, wenn man nicht mit Steigeisen, Eisaxt etc. anrueckt. Wir treiben uns also nur am Fusse des Berges herum.

Machts einem nicht immer einfach: Mt. Cook.


Dann naht auch schon Silvester und damit Tims Geburtstag. Wir entscheiden uns - warum auch immer - fuer einen Aufenthalt in Oamaru. Was es da gibt? Die Oamaru Boulders z.B.:

Liegen da so rum: Oamaru Boulders.



Und Pinguine!

Ich bremse auch fuer Pinguine?



Leider sind die Guten vor Einbruch der Dunkelheit nicht willens, ihr Bad zu beenden. Mein bester Fotoversuch ist entsprechend "gelungen":

Verstohlene Gesellen: Pinguine.


Was gibts da sonst? Nicht so viel. Nach einem sehr ruhigen Geburtstagsmorgen laedt mich Oli abends als Geschenk ins Kino ein. Der Hobbit, natuerlich. Danach sind wir bereit fuers Nachtleben! New years!
Wir treten aus dem Kino. Blick links, Blick rechts. Keiner auf der Strasse. Wir suchen eine Kneipe. Die erste hat sechs Gaeste, Durchschnittsalter: 60+. Die zweite? Aehnlich. Und die zweite ist ausserdem die letzte. Hrrm.... Das laeuft bisher noch nicht so optimal. Die Strassen sind nach wie vor leer.

Da hoeren wir in der Ferne Live-Musik. Und Menschen! Wir stossen auf eine Brauerei, die hat sogar Gaeste. Und ein wenig Partystimmung! Die Uhr zeigt 21:30 Uhr, wir sind motiviert, den Abend beginnen zu lassen! Hoffnungsfroh treten wir ein und bestellen ein Bier. Kellnerin: "Errm, just to let you guys know: Last orders in 20 minutes." Ooookee... Wir sind leicht geknickt.
Tatsaechlich ist die Kellnerin aber ziemlich nett. Und findet uns auch ziemlich nett. Jedenfalls stellt sie uns kurz vor Ladenschluss (also ca. 15 Minuten nach Betreten der Kneipe) ihren Freunden vor. Und die laden uns kurzerhand zu sich nach Hause ein. Privatparty, jej! :) So richtig silvestermaessig ist es zwar nicht (Sekt? Nope. Feuerwerk? Nope.), aber immerhin gibts nette Menschen und son Krams! :) Die zieh ich dem guten alten Chinaboeller D doch noch vor!
Cheers.

PS: Jap, Nachteleben und Neuseeland sind zwei Dinge, die nicht zusammenpassen. Um mal mit einigen falschen Annahmen aufzuraeumen: Die kumulierte Zahl meiner Clubbesuche in diesem schoenen Land betraegt bisher exakt: 0. Hoechstes der Gefuehle: Drei Bier in einer Kneipe. Ich hab trotzdem eine gute Zeit, kein Grund zu klagen! :)

Donnerstag, 15. Januar 2015

Lake Clearwater, Lake Tekapo und dramatische Aufnahmen

Hey ihr!


Auf dem Weg zum "Lake Clearwater" komme ich zum ersten Mal in den Genuss, ueber Reisegeschwindigkeit, Ziele und Musik mitbestimmen zu duerfen. Heisst auch: Wir nutzen auf der laengeren Fahrt mehrfach die Chance zu einem kuehlen Bad. Ausgezeichnet!

Irgendwann trotz Zwischenstops doch angekommen, wird das Zelt im Schutze eines Huegels aufgeschlagen. Mein erstes Mal wild Campen in Neuseeland!

Wild: Zelt.


Der See macht seinem Namen uebrigens nicht alle Ehre. Da hat die neuseelaendische Vorliebe fuer interessante Namen wohl mal wieder Kapriolen geschlagen. Ein weiteres Beispiel fuer einen gewissen Uebermut in dieser Hinsicht ist die "Useless Bay". Wir entschliessen uns gegen einen Besuch.

Schwimmen bin ich trotz leicht schlammigen Wassers natuerlich trotzdem - schon das dritte Mal an diesem Tage :)

Dramatische Aufnahmen die erste: Tim entsteigt den Fluten des Lake Clearwater.



Es wird Nacht...

Dunkel: Nacht am See.


... und Tag? Nicht bevor mein fotobegeisterter Reisegefaehrte noch vorm ersten Sonnenlicht wieder draussen ist. Tim kommt leicht verspaetet nach. Das Licht kann sich dann aber tatsaechlich sehen lassen:

Heller: Morgen am See.



Wenn Ollie nicht in aller Herrgottsfruehe die Ufer neuseelaendischer Seen unsicher macht, spielt er uebrigens unter anderem Rugby in der 1. Liga der Schweiz. Den Gesichtsausdruck vom Feld scheint er auch bei friedfertigeren Aktivitaeten nicht notwendigerweise abzulegen:

Idyllisch? Ollie musiziert an den sonnenbeschienenen Ufern des Lake Clearwater.




Naechstes Ziel ist der Lake Tekapo. Dort gibts - neben dem obligatorischen Bad im See - unter anderem eine Wanderung auf den Mt. John. Programm diesmal: Sonnenuntergang und Sterne.

Warten auf den Sonnenuntergang: Froehliche (und froestelnde) Runde auf dem Gipfel des Mt. John.




Dramatische Aufnahmen die zweite: (Polarforscher) Tim auf dem Gipfel des Mt. John.



Dramatische Aufnahmen die dritte: Soll als Abschiedbild wohl reichen! Liebe Gruesse an euch alle!


PS: Danke natuerlich an Ollie fuer die sehr coolen Fotos von mir :)

Montag, 12. Januar 2015

Weihnachten am Strand!

Weihnachten naht! Na gut, Weihnachten ist vorbei, aber der Blog haengt "etwas" hinterher... Also, Weihnachten naht. Fuer mich geht es zurueck nach Akaroa, wo einige alte Kollegen noch immer im gleichen Hostel arbeiten. Auf dem Weg nach dahin verbleibe ich in einer etwas denkwuerdigeren Unterkunft...


Weihnachtsatmosphaere? Oehmmm, ja. Naja. Ok, nein. "Jailhouse Accomodation".

... kann jedoch nach einer Nacht ausbuexen und werde von einer extrem netten Franzoesin nach Akaroa mitgenommen. Die moechte mir sogar ihr Zelt schenken, weil ihre Zeit in Neuseeland endet - leider zu gross und zu schwer fuer Tim und seinen Schuster's Rappen. Trotzdem eine sehr schoene Begegnung! 


Entspanntes Reisen: "Scenic Drive" nach Akaroa. Moeglich, weil wir beide sonst keine Hobbies haben.


Nein, das Bild truegt nicht. Puenktlich zum Heilig Abend ist auch die Sonne endlich da! Waehrend das Wetter bisher eher durchwachsen war - mehrere Neuseelaender sprachen vom schlechtesten Sommer seit mindestens zehn Jahren - gibt es jetzt strahlenden Sonnenschein, blauen Himmel und satte 28 Grad. :)



Weihnachten - das heisst in Neuseeland Grillen. Bier trinken. Ultimate Frisbee spielen, die Sonne geniessen, schwimmen gehen und - auch Geschenke! Ein "Secret Santa" beglueckt mich mit einer Wander-Thermosflasche inklusive Karabiner zwecks Befestigung am Rucksack. Optimal! :)



Froehlich: Versammelte Hostel-Weihnachtsgesellschaft. Inklusive Geschenkeberg und Tannenbaum.

Schmackhaft wird das ganze zudem durch das internationale Dinner, bei dem jeder der Hostelbewohner eine Speise aus seinem Land beisteuert. Mein Lob gilt insbesondere der franzoesischen Fraktion!



Nach einigen entspannten Tagen im Hostel - Weihnachten war definitiv schon stressiger - lautete mein urspruenglicher, auf gewohntem Niveau ausgefeilter Plan "Sueden".
Erfreulicherweise wird dabei Oli - im Bild der zweite links neben mir - mein neuer Reisebegleiter. Extrem entspannt, extrem sportlich, fotobegeistert und mit noch einem noch groesseren Appetit als der werte Blogautor gesegnet - duerfte passen! Nach gut 2.200 Km Tramping, ermoeglicht durch mindestens 35 verschiedene Mitfahrgelegenheiten endet die Zeit hochgereckter Daumen fuer mich also vorerst - natuerlich nur am Strassenrand. Denn: Oli kommt nicht allein...


Mein neuer Reisebegleiter Nummer zwei: Ein 1994er Daihatsu Applause mit Namen Moana. Spitzname Moanie. Hier nicht ungeschickt in Szene gesetzt durch Reisebegleiter Nummer eins.

Tim ist also ab sofort in erster Funktion Beifahrer, DJ und Navigator. Hurra! Erstes Ziel, das (fast) ohne Umwege erreicht wird: Der "Lake Clearwater". Koennte schlechter klingen!