Mittwoch, 29. Oktober 2014

Weiter gehts! Kuantan.

Heyo, verehrtes Publikum!

Tim ist inzwischen sicher auf neuseelaendischem Boden gelandet (saemtlichen duesteren Vorahnungen die Wahl meiner Airline betreffend zum Trotz) und nutzt das aktuell extrem schlechte Wetter fuer ein wenig Bloggen in der Bib.


Aber zurueck zu Malaysia: Vom Taman Negara geht es weiter Richtung Osten, nach Kuantan. Mit dabei sind Kate und Leonie, mit denen ich praktisch meine gesamte restliche Zeit in Malaysia verbringen werde. Mein Plan ist, von da aus weiter Richtung Tioman Islands zu fahren, um Tauchen zu lernen. Die beiden hatten urspruenglich komplett andere Plaene, die jedoch samt und sonders gecancelt werden muessen, weil sich Leonie im Taman Negara ziemlich uebel am Knoechel verletzt. Tim traegt also ab sofort zwei Rucksaecke (zum Glueck ist Leonies relativ leicht), dafuer hat Kate mein Handgepaeck.

Keine Fotos aus Kuantan... Statdessen hier: Leonie und Tim..
Der Osten der malayischen Halbinsel ist insgesamt traditioneller, die Religion (der Grossteil der Bevoelkerung sind Moslems) spielt hier eine groessere Rolle - lese ich im Reisefuehrer. Tatsaechlich sind mehr Frauen mit Burkas auf den Strassen, dafuer gibt es praktisch keine Touristen mehr - wir sind in unserem Hostel z.B. die einzigen Gaeste. Das liegt leider auch daran, dass der Monsun kommt und die sehr beliebten Inseln - zu denen Kuantan eine Art Ausgangspunkt ist - zum Teil schon nicht mehr erreichbar sind.
... und Leonie und Kate. Als Biene. Yeah.
Tatsaechlich ist die Erreichbarkeit so eingeschraenkt, dass wir die Faehre am ersten Tag nicht nehmen koennen. Da auch die Rueckfahrten stark wetterabhaengig sind, ist ein Inselbesuch fuer die beiden dann leider zu risikoreich - es gilt, noch ein Visum fuer Myanmar zu organisieren.

Aus Kuantan gibt es praktisch keine Fotos, wir besuchen allerdings auch keine Touristienattraktionen sondern haengen am Strand oder im Nachtleben.

Grossartig: Man ueberredet mich zu meinem ersten Auftritt in einer Karaoke-Bar. In der extrem viele Leute sind, die so unfassbar gut singen, dass es auch eine Aufnahme sein koennte - kein Vergleich zu den (typisch europaeischen?) Karaoke-Bars voller Betrunkener. Die beiden singen leidlich, ich schlechter. Man sieht mir meine - ooeehm - Begeisterung wohl leicht an:
Kellner: "What do you want to sing?" Tim: "I will survive" Kellner: "No, what do you want to sing?" Tim: "That's the name of the song", Kellner: "ah... ok."

Auch cool: Leonie und ich werden von einem Taxifahrer in leicht zwielichtigem Milieu abgesetzt. Tim: "How much is a beer?" - "Depends" - "???" - "Do you want to have the room for an hour" - "Wait... What?". Als dann noch eine sehr leichtbekleidete Frau mit einem Mann aus einem der angrenzenden Raeume kommt wird uns klar, was fuer eine "Bar" der Taxifahrer empfahl...



Nach Kuantan machen wir uns auf Richtung Cameron Highlands. Da Reisen mit den beiden leider zu cool ist, wird die Insel auch fuer mich gestrichen. Naechstes Mal!

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Taman Negara

Ohoh, morgen schon gehts in aller Fruehe weiter nach Neuseeland - hoechste Zeit, zumindest ein bisschen aufzuholen! Also, Aufbruch zum Taman Negara:

Den Morgen verbringe ich bei Temperaturen, die schon die im Laufe des Tages geknackte 35 Grad-Marke ankuendigen, mit der Suche nach einer Bushaltestelle. Auf dem Weg zu derselben gilt es, mehrfach umzusteigen und zu Fuss zu gehen. Meine coole Stadtkarte endet leider an der entscheidenden Stelle, weshalb ich des oefteren um Hilfe frage. Sehr haeufig bekomme ich dann auch bereitwillig den Weg erklaert - leider auch von Leuten, die den Weg nicht wissen, mir aber trotzdem gerne helfen moechten... Das wird mir im Laufe meiner Zeit hier noch haeufiger passieren.

Auch der Rest des Weges dauert recht lange, so warten wir z.B. 2,5 Stunden an einer Bushaltestelle - zugegebenermassen haetten wir mit einem Touri-Bus frueher weiterkommen koennen. Sehr schoen: Solche Wartezeiten stoeren eigentlich nie jemanden. Interessant: Die westlich aussehenden Backpacker werden immer sofort extrem voneinander angezogen. Natalie, Bianca und ich treffen z.B. an ebenjener Bushaltestelle Veronica und Peter aus Tschechien und es ist sofort klar, dass wir die Wartezeit miteinander verbringen.
Ich kenne es aus Deutschland durchaus, dass dieses Zusammenhaengen (in dem Fall dann z.B. von Chinesen an der Uni) als eher stoerend empfunden wird - auch wenn das natuerlich nicht auf jeden zutrifft (Heyo Sissi, falls du das liest! :) ). Welche Schlussfolgerung gilt es also zu ziehen? Keine Ahnung. Aber ich kann auf jeden Fall jetzt aus eigener Erfahrung sagen, dass das Vermeiden solchen Verhaltens ganz schoen schwierig ist.


Wie auch immer: Der Taman Negara ist auf jeden Fall ein richtiger Knaller - mein absoluter Lieblingsplatz in Malaysia! :) Ich hab mir mehrfach gewuenscht, den Gesamteindruck irgendwie festhalten zu koennen, aber das geht auf einem Foto leider nicht. Muss ich euch wohl mal so erzaehlen!

Ein Highlight: Wir sind gerade mit dem Boot auf dem Rueckweg von einer Tour, als einige Fischer am Fluss laut zu rufen beginnen. Als wir beidrehen, stuerzt sich einer von ihnen ins Wasser und hat wenig spaeter eine Python mit blossen Haenden gefangen - unfassbar!
Gepackt!

... und dann direkt vor mir ins Boot gelegt (rechts ist mein Rucksack). Ich hab die Schlange sogar beruehrt, das war auf jeden Fall einer der aufregenderen Momente! :)




Den coolsten Tag im Dschungel verbringe ich auf einer Tagestour, die fuenf andere Backpacker und mich zu einer Art Beobachtungshuette bringen soll. In dieser koennen wir dann alleine die Nacht verbringen und versuchen, Tiere an der Wasserstelle zu beobachten.
 
Die erste offensichtliche Schwierigkeit - neben dem Durch- bzw. Ueberqueren von Hindernissen - sind die zahllosen Blutegel. Kaum einen Menschen gewittert, stuerzen diese auf aeusserst amuesante Art und Weise los, um ihn um ein bisschen Blut zu erleichtern. Socken und Anti-Insekten-Spray werden dabei gleichermassen gekonnt ignoriert. Amuesant also nur so lange, bis das Opfer erreicht ist...
Versuch eines Fotos vor riesigem Baum - erst gilt es aber, die Plagegeister loszuwerden.
Jej, Posing.

Ahhhhh, ja.
Die zweite Schwierigkeit ist die Wegfindung, da wir ohne Guide unterwegs, sind... Mehrfach gibt es unbeschriftete Weggabelungen (Skandal! Das wuerde in Deutschland nicht passiern! Koennen die ihren Dschungel nicht vernuenftig beschildern?) oder die Schilder haben sich irgendwann mal verabschiedet...


Im Taman Negara.
Ich laufe durch den Dschungel, ein bisschen unsicher, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Irgendwann entdecke ich eine Plastikverpackung am Wegesrand. Dann noch eine. Und noch eine. Daemliche Touris, koennen die ihren Mist nicht mitnehmen... Stimmen, erst ganz leise. Dann lauter. Ob da schon andere an der Huette sind, zu der wir wollten? Ich hoere aber auch Kinder, ziemlich viele sogar. Mich noch wundernd, wer zum Teufel seine Kinder mitten in den Wald mitnehmen wuerde, stossen wir - aus reinem Zufall und Orientierungslosigkeit - auf ein Dorf der Orang Asli. Die Orang Asli sind die Urbevoelkerung des malayischen Dschungels, die zum groessten Teil - so eraehlten uns die Guides - als Nomaden durch den Wald ziehen. Das Dorf, das wir sehen, wird es wahrscheinlich sehr bald nicht mehr geben, weil die Regenzeit kommt und wir uns noch zu nah am dann stark anschwellenden Fluss befinden.


Der Eingang zum Dorf - drinnen wollte ich keine Bilder machen.
Wir sind uns ziemlich sicher, hier falsch zu sein, gehen aber trotzdem langsam in das Dorf. Ich fuer meinen Teil mit einem leicht mulmigen Gefuehl im Magen. Tatsaechlich findet sich jedoch nach einiger Zeit, die wir und zahlreiche Kinder mit gegenseitigem neugierigen Beaeugen verbringen, ein etwas Englisch sprechender junger Mann. Der erklaert uns den Weg und wir verlassen das Dorf wieder.
Wieder tiefer im Dschungel haben wir noch eine Begegnung - wir treffen auf einen der Jaeger des Dorfes, der mit Blasrohr ueber der Schulter und einem Sack fuer geschossene Affen, Voegel und Eichhoernchen durch den Wald laeuft. Das ganze ist in dem Moment total surreal und fuehlt sich auch jetzt noch nicht ganz wirklich an.

Tiere sehen wir an der Wasserstelle nachts uebrigens keine - ich verbinge den Grossteil der Zeit allerdings auch im Reich der Traeume :)

Samstag, 18. Oktober 2014

Hurra!

Hurra - es is so weit! Ich habe es tatsaechlich geschafft, ein Internet-Cafe zu finden, das ausser mir von Counterstrike-spielenden Kindern bevoelkert ist und kann jetzt mit dank malayischer Tastatur leicht holpriger Rechtsschreibung tatsaechlich mal ein bisschen berichten :)

Die Kurzfassung: Meine Reise ist bisher absolut genial und ich bin super-froh, unterwegs zu sein! Die lange Fassung wird schon schwieriger, es passieren jeden Tag so unglaublich viele Dinge, die zumindest mir sehr neu und berichtenswert erscheinen - mit Sicherheit auch, weil es mein erstes "richtiges" Mal Asien und auch alleine Reisen ist. Ich probiers einfach und ihr meckert, wenns zu viel oder zu wenig ist!


Los gings in Kuala Lumpur. Ich lerne noch am Flughafen die erste Backpackerin, Sarah, kennen, die ihren Flug zwei Tage zuvor spontan gebucht hat und ausser einem ziemlich dicken Reisefuehrer keinerlei Vorbereitung mitbringt - sehr entspannt.

Erste Eindruecke draussen sind: Bruetende Hitze, ziemlich viel Smog in der Luft, eine unfassbare Masse an hochmodernen Wolkenkratzern (z.B. die einst welthoechsten "Petronas Towers"), viel weniger Touristen als ich erwartet haette und extrem hilfsbereite Menschen. Nachdem wir mehrfach durch das verwirrende Bahnsystem gelotst werden, kommen wir ziemlich schwer bepackt an einem Hostel an, in dem Sarah wohnen will. Meinen Host Calv, der mir ueber Couchsurfing erlaubt in seiner Wohnung zu schlafen, kann ich erst nachmittags treffen. Da es nach Ortszeit 06:30 Uhr morgens ist, wollen Sarah und ich erstmal zu zweit die Stadt erkunden - bei ueber 30 Grad am liebsten ohne Rucksaecke. Ich frage, ob ich meinen Rucksack unterstellen darf, obwohl ich nicht da wohnen werde. Klar, darf ich, kein Problem. Das Bad ist uebrigens da hinten. In der Kueche gibt es Tee und Kaffee umsonst. Und hier ist noch das W-Lan-Passwort. Wow! Sowas hab ich inzwischen schon mehrfach erlebt bzw. gehoert, mir fehlen trotzdem immer noch ein bisschen die Worte fuer diese grossartige Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft.

Unsere Stadterkundung zieht uns erstmal zu einigen typischen Touri-Zielen. Tim ist natuerlich optimal vorbereitet angereist, und so ist nach ca. 7 Fotos von einem Aussichtsturm mein Kamera-Akku leer. Hervorragende Arbeit. Bis ich die Fotos von Sarah hab, gibts hier leider kein Bildmaterial ;)
Wir essen das erste mal an einem Strassenstand, an dem uns ein anderer Gast bei der Erklaerung und Auswahl der besten Gerichte hilft.

Meine naechste Begegnung, inzwischen alleine auf dem Weg zu meinem Host, ist Herr Raj. Der erklaert mir, dass der Smog haupsaechlich von schwelenden Baeumen in Indonesien stammt und gibt mir auch sonst noch so einiges mit auf den Weg. Inklusive seiner Adresse und Telefonnummer, falls ich weitere Fragen habe oder Hilfe brauchen sollte.

Mit Calv, meinem Host, erkunde ich in den naechsten Tagen die Stadt, insbesondere die Batu-Caves, einen fuer Hindus heiligen Ort mit Tempel und das erste kleine Stueck Dschungel, dass direkt ausserhalb der Stadt liegt. Davon gibts dann sogar Fotos - auf meiner Kamera. Die hier direkt vor mir liegt. Ohne USB-Kabel. Wird alles nachgereicht, versprochen! :)

Jej, und hier sind sie:
Der Tempeleingang

Ziemlich cool am Tempel sind die zahlreiche Affen, die da frei herumrennen und die Besucher gern um ihre Lebensmittelvorraete erleichtern. Oder was auch immer dafuer gehalten wird. Meine Kamera zum Beispiel... Dieser hier sieht aus, als haette er sich sein Essen vielleicht auf legalem Wege beschafft.
Posing.
Calv in den Baumwipfeln
Richtig cool am Couchsurfing ist, dass Calv mir natuerlich extrem viel ueber Politik, angemessenes Verhalten usw. erzaehlen kann. Und dass er einfach ein ziemlich cooler Typ ist, der selbst viel reist und extrem interessiert an anderen Kulturen ist. Da ich mich natuerlich fuer seine Gastfreundschaft revanchieren moechte, lade ich ihn grosszuegigerweise (denke ich) zum Fruehstueck ein. Nach einem wirklich guten Essen inklusive Getraenken, darf ich dann etwas ueber einen Euro pro Person bezahlen. Da muessen wohl noch ein paar Einladungen folgen...


Insgesamt ist Kuala Lumpur beeindruckend und interessant, es gibt unfassbar viel zu entdecken, zu schmecken und zu lernen. Die Hitze und der teilweise schon in den Augen brennende Smog lassen mich aber froh sein, dass es nach zwei Tagen Stadt-Erkundung weitergeht: Taman Negara, der aelteste und artenreichste Regenwald der Erde, heisst das naechste Ziel. Das einzige, das ich mir wirklich fest vorgenommen habe fuer meine Zeit in Malaysia.

Das Essen in Kuala Lumpur ist durchweg ein Knaller, auch weil Calv nie um eine Empfehlung verlegen ist. In der Mitte sitzt Q, der auch einige Tage bei Calv wohnt.

Kokosnuss-Schluerfen am Tempel mit Bianca. Mit ihr und Natalie gehts am naechsten Tag auf Richtung Taman Negara.
Danke fuer die werte Aufmerksamkeit, liebe ausdauernde Leserinnen und Leser! Ohne Fotos wird das ganze hier wohl etwas droege, daher gehts leider in erst in naeherer Zukunft weiter mit den Berichten... Ausserdem gilt es gleich, die erste Runde Snooker meiner Lebens zu spielen - ich bin im Moment mit zwei Englaenderinnen, Kate und Leonie, unterwegs. Da wir unverhofft in der ziemlich kleinen Stadt Jerantut gestrandet sind, ist das die (sehr britische) Abendplanung. Leonie ist uebrigens die Kapitaenin ihres Uni-Billiard-Teams. Und hat gestern zur grossen Freude einer ganzen Karaoke-Bar schon den Lokal-Matador im Pool langgemacht. Ich beginne also jetzt mit der mentalen Vorbereitung auf einen ziemliche Klatsche.


Ich hoffe, euch allen gehts gut! Ganz liebe Gruesse

Tim

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Auf gehts!



Hey ihr Lieben!

Der Rucksack ist gepackt, alle anderen Habseligkeiten sind im Keller verstaut und in einer halben Stunde bringt mich der Zug nach Frankfurt – höchste Zeit, den Blog zu veröffentlichen! Jej! ;)

Morgen geht’s nach Kuala Lumpur, wo ich zwei Nächte couchsurfe, bevor ich dann knapp zwei Wochen durch andere Teile Malaysias reisen werde. Welche genau, das stellt sich noch heraus – ich schaue mal, ob ich das dann nach und nach auf der Karte eintragen kann (die ihr übrigens anklicken könnt, dann geht’s zu meiner Reiseroute! Science!)
Wieder aus Kuala Lumpur geht’s dann anschließend weiter zu gut 3 ½ Monaten Work&Travel in Neuseeland und dann einen Monat nach Australien, bevor ich Mitte März wieder im Ruhrpott wohne. So die Grobplanung.

Ein altes Foto aus Österreich - neue gibts noch nicht ;)
Wie genau das alles wird und wie oft ich technisch oder auch motivationstechnisch die Möglichkeit habe, euch mit diesem Blog zu beglücken, kann ich zum Glück noch gar nicht so genau sagen J Ich versuche aber, regelmäßig von mir hören zu lassen! Wer keinen Eintrag verpassen will, darf rechts in das Feld seine Email-Adresse eintragen und wird dann (hoffentlich) über neue Einträge informiert. Wer überhaupt nicht informiert werden will und froh ist, fünf Monate Ruhe vor mir zu haben, darf auch diesem Bedürfnis gerne frönen – es ist also für jeden und jede was dabei!

Zum Schluss nochmal ein sehr herzliches Danke an alle, die mich in den letzten Tagen unterstützt haben! Ihr seid super!

Machts gut und lasst euch nicht ärgern!

Liebe Grüße

Tim