Freitag, 19. Dezember 2014

Neuseeland - die Natur schlaegt zurueck

Kaum arbeitend (naja gut, 2 Stunden am Tag, aber immerhin...), schon in der restlichen Zeit von einer gewissen Traegheit ergriffen, bin ich gegen Ende meiner Woche in Akaroa nicht wirklich zum Aufbruch motiviert. Es war doch gerade so gemuetlich! Und: Womit die Woche bis zum naechsten Job fuellen?
Nicht ungewoehnlicherweise habe ich allerdings Glueck, und treffe kurz vor meinem Karriereende im Hostel Xanthe. Die sucht noch einen Wander-Buddy und hat auch schon diverse Vorschlaege fuer Tracks. Sauber! :)


Auf gehts wieder Richtung Norden, nach Nelson. Und von da aus - mit einem Tag Verzoegerung, weil der Regen so stark ist, dass eine Wanderung tatsaechlich sehr unangenehm werden wuerde - in den Nationalpark "Nelson Lakes". Vier Tage Wanderung, jej! :)


Den ersten Tag verbringen wir direkt weitestgehend im Regen. Kein Problem. Wir sind nur ca. vier Stunden unterwegs, ausserdem wartet die Huette mit einer Feuerstelle auf.


Feuerstelle: Kochgelegenheit, Heizung und Grund zum Holzhacken - drei Vorteile zum Preis von einem.

Den zweiten Tag ueber laufen wir vornehmlich auf einen Gebirgskamm, von dem man eine fantastische Aussicht hat. Haben kann. Oder es ist so neblig, dass man froh ist, den naechsten Wegpunkt zu sehen. In unserem Fall trifft zweiteres zu - von Aufbruch bis Ankunft. Dafuer erinnern die aus dem Nebel auftauchenden schwarzen Felsen stark an das gute alte Mordor.



Vorne, links, rechts und hinten: Nebel. Mitte: Xanthe.


Gebirskamm, Nebel und der zweite Expeditionsteilnehmer.


Atmosphaerisch reizvoll: Nebel. Und Felsen.

Mit dem Anbruch des dritten Tages sind aber auch die Wolken fort - Hurra! Sicht! Und die lohnt sich... :)


Gebirgssee an der Huette. Die Haelfte der Wanderexpedition liess sich hier am Abend zuvor zu einem Bad verleiten. Kalt.


Ein Hurra wert: Blauer Himmel. Und die extrem coole Landschaft. :)


Kurz vorm Abstieg. Nein, nicht der BVB. Xanthe.


Steil: Abstieg.



Meine Reisebegleitung bekommt im Laufe des Tages ziemlich Probleme mit ihren Fuessen und versucht sich einen Teil des Weges im Barfusslaufen. Erinnert in neuseelaendischer, waldiger Umgebung recht stark an einen Hobbit. Nicht zuletzt auch, weil Xanthe ziemlich klein ist. Tim ist natuerlich charmant. Aber dieser Gedanke muss trotzdem laut ausgesprochen werden ;)

Hobbitfreundlich: Wald.

Den Abend an der dritten Huette moechte ich - wie ueblich - gern durch ein Bad auffrischen. Ich sitze also des abends auf einem Steg, die Fuesse baumeln entspannt im Wasser. Mentale Vorbereitung auf den Sprung ins kuehle Nass. Ueberraschend beisst mich stattdessen ein recht kapitaler Brocken von einem Fisch in den Zeh. Ich reisse mein Bein direkt aus dem Wasser, woraufhin der hungrige Seebewohner von mir ablaesst. Auf den Geschmack gekommen verweilt er jedoch auf der Suche nach der entschwundenen Beute nahe des Steges. Ergebnis: Ein blutender Zeh und Unsicherheit auf meiner Seite, ob ich wirklich baden moechte. Nach kurzer Bedenkzeit hechte ich dann aber doch extrem elegant mit einem Kopfsprung ins Wasser, um dann extrem unelegand und mit moeglichst viel Bewegung aller Gliedermassen eine Runde zu schwimmen. Nicht, dass es da nochmal zu Verwechslungen kommt...



Tag vier ist eher unspektakulaer, wir laufen die meiste Zeit ueber durch einen Wald. Der mir in Deutschland sicherlich sehr positiv auffallen wuerde, nach 1 1/2 Monate Neuseeland ist der Anspruch aber doch gestiegen - ja, ich bin mittlerweile etwas verwoehnt. Insgesamt war die Wanderung trotzdem sehr cool und hat mir persoenlich besser gefallen als der Abel Tasman Track - mehr Anspruch und mehr Asussicht. :)


Eher unspektakulaer: Tag vier. Hier ein Foto vom Wald.

Ein letztes Highlight bieten die 90 km zurueck nach Nelson, die wir nach Abschluss der Wanderung noch trampen muessen: Im Niemandsland werden wir coolerweise von einem Postauto mitgenommen. Xanthe und ich sitzen hinten im Van zwinschen den Zeitungen, waehrend der am Steuer sitzende Postbote waehrend der Fahrt immer mal wieder eine Zeitung in die Einfahrt einer Farm schleudert. Neuseelaendische Gemuetlichkeit? Auf jeden Fall filmreif.

2 Kommentare:

  1. Endlich komme ich mal dazu deinen Blog zu lesen. Cooler Stil. Liest sich gut! ;) (bis auf den fiesen Seitenhieb auf den BVB... grrr...) Wünsche dir noch viel Spaß und viele Abenteuer. Bis bald. Grüße, Martin

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  2. Der Seitenhieb war durchaus nicht fies gemeint, schliesslich bin ich selber Anhaenger der Schwarzgelben! Aber danke fuer dein Lob :)

    Ich hoffe, demnaechst wieder was schreiben zu koennen - im Moment bin ich allerdings recht viel im Zelt unterwegs und somit nur selten mit der Technologie namens 'Internet' gesegnet...

    Ich hoffe, ihr hattet alle schoene Weihnachten! - wie meine waren, erfahrt ihr im uebernaechsten Post ;)

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