Sonntag, 1. Februar 2015

Great Walk - Challenge accepted!

…da schwirrte mir also diese Idee im Kopf herum. Der Kepler Track, ein weiterer Great Walk und auch noch ganz in der Nähe! 60,1 km + Sidetracks (Wege, die man gehen kann, aber nicht muss) mit einer Sollzeit von 24,25 Stunden. Mir ist irgendwie nach einer Herausforderung. An zwei statt vier Tagen? Challenge accepted!

Oli geht stattdessen Kajak-Fahren und unsere gemeinsame Reise findet nach 2 1/2 Wochen ein Ende. Aus gutem Grund die bisher längste Zeit, die ich mit jemandem zusammen gereist bin! :) Cheers, mate.



Nach zwei Tagen Regeneration vom Routeburn-Track geht's los! Die Uhr schlaegt 6:40 Uhr, als ich einen ersten Fuss auf den Weg setze. Heute liegt eine Sollzeit von 13,5 Stunden vor mir, das Tempo ist entsprechend zügig. Zeit fuer Fotos? Bleibt natürlich trotzdem :)


Aufbruch im Morgenlicht 



1. Pause - die Bewohner dieses Zeltplatzes sind beim Fruehstueck (und mir im Bild).



Über den Wolken (ay jay jay)... Der erste lange Aufstieg ist gemeistert!



Hurra: Die erste Huette ist erreicht und der Blick nach hinten auch nicht uebel.


 

Nachdem ich die erste Hälfte meines ersten Tages erstaunlich schnell und einfach hinter mich gebracht habe - einige Stunden Vorsprung auf die Sollzeit sind schon erarbeitet - lasse ich es ab hier etwas ruhiger angehen. Es geht erstmal auf den ersten Sidetrack, wo Tim wie Gollum auf der Suche nach seinem Schatz einige Zeit durch eine Hoehle kraucht. Da muss irgendwo was rundes, sehr wertvolles liegen. Ja, wir reden hier vom Deckel meines Kameraobjektives…. Der wiedergefunden wird, hurra! :)

Kraucht hier: Tim. Alles andere hätte auch ausgesprochen unangenehme Konsequenzen fuer mein wertes Haupt.



Dank wunderbarem Wetter und unfassbar toller Landschaft ist meine Stimmung auch auf der zweiten Hälfte des ersten Tages einige Stockwerke ueber dem Keller. 


Fröhlich: Tim. Der Luxmore Summit (Gipfel des zweiten Sidetracks) ist erreicht und die Belohnung stimmt mit einer ziemlich genialen Rundumaussicht auch!



Motiviert geht es weiter...


Hab ich schon erwähnt, dass die Landschaft ziemlich cool ist?



Dynamisch: Tim auf dem Rückweg von einem (völlig missglückten) Fotoshooting.




Karg: Weg.



Allgemein ein Knaller: Landschaft. Hier Motiv Gebirge



Da wird klar, warum die Gegend Fiordland heisst… Norwegen steht auf der Liste demnächst zu besuchender Länder jetzt ganz weit oben!



Weh tut der letzte, endlos scheinende Abstieg durch den Wald - wie man sieht. Die Kraft reicht offenbar nicht mehr, um die Kamera gerade zu halten.

Wird aber trotzdem bewältigt und auch der Wasserfall des Sidetrack drei noch gemeistert. Da winkt ein kühlendes Belohnungsbad! Unbeschreiblich gutes Gefuehl.



Nach insgesamt knapp 11 Stunden ist es geschafft! Hurra! Tag eins lief erstaunlich gut. Ich habe sogar noch die Kraft, ein paar unterwegs kennengelernte Leute auf dem Campingplatz zu besuchen, wo wir zusammen Schokolade essen und von Sandflies gestochen werden. Das Gemeinschaftsgefühl ist hergestellt.

Och joa, koennte schlimmer sein: Ausblick von meiner Schlafstaette.



Der zweite Tag hat wesentlich weniger Steigung, dafür aber mit 35 km die etwas längere Strecke. Nach den guten Erfahrungen des ersten Tages sehe ich dem ganzen recht entspannt entgegen und starte erst um 7:30 Uhr.


Schaurig ists, übers Moor zu gehen… Aufbruch am zweiten Tag.


Sehr cool ist - an sich - der Regenwald, der mich fast die ganze Zeit umgibt und mal durch Farne, mal durch Moose bestimmt wird. Ansonsten tut sich da allerdings nicht so viel. Bäume halt. 

Schoen: Wald. Die Begeisterung nimmt allerdings im Laufe der Zeit ab...



Eine Abwechslung: Seeblick. Die hier stattfindende Pause wird durch die zahllosen Sandflies ganz erheblich verkürzt.


 

So langsam zwicken und zwacken Knie, Hüfte und Schienbeine ganz schoen. Schneller war ich auch schonmal. Man wird ja nicht juenger… Es gäbe da so eine Möglichkeit - den früheren Ausstieg beim "Rainbow Reach" Parkplatz. Spart 10 km weiterer Strecke durch den Wald. Aaaaaber dann haett ich ja nicht den ganzen Track geschafft. Der Ehrgeiz ist zu gross!

Die Notration Schokolade wird bis zum letzten Kruemel verzehrt. Die Notmotivation "MP3 Player", sonst ungenutzt, aktiviert. Die Massnahmen tun ihren Dienst und Tim nähert sich langsam (und mit langsam meine ich seeehr langsam) aber stetig dem Ziel. Da ungefähr alle anderen schlau genug waren, beim Parkplatz auszusteigen, ist ein wenig Federvieh die weitgehend einzige Wegbegleitung:


Neugierig: Robin. Der pickt testweise auch schonmal Rucksack oder Schuhe an.


Licht am Ende des Tunnels? Fast da!

 

Kurz darauf ist es - geschafft! Nach 8,3 Stunden Wald bin ich am Ende des zweiten Tages angekommen! Dem Himmel sei Dank! :)







…. dann muss ich ja nur noch die Stunde zum Hostel zurücklaufen…. UUuuaarrrghghghghglglglg……..

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